Viele Patienten sprechen mich auf das Thema Impfen an. Im Vordergrund steht zu meist die Sorge um Nebenwirkungen und möglichen Langzeitfolgen.
Jede medizinische Intervention ist ein Abwägen zwischen den (möglichen) Risiken und dem (potentiellen) Nutzen. Es gilt zumeist der Grundsatz keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Auch die Osteopathie kann Nebenwirkungen wie z. B. eine erhöhte Empfindlichkeit des Gewebes, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Hämatome haben.
Pauschale Aussagen über Therapien lassen sich nicht treffen. Es hängt letztlich immer von der einzelnen Person ab. Faktoren wie das Geschlecht, das Alter, Vorerkrankungen, Medikamente, Operationen, der Beruf u. v. m. können eine Rolle spielen ob eine Therapie geeignet ist oder nicht.
Bei Impfungen verhält es genauso so.
Auf der einen Seite ist COVID-19. Eine ansteckende Erkrankung mit potentiell schweren bis tödlichen Verläufen. Selbst Menschen die milde Verläufe hatten berichten Teils von andauernden Spätfolgen wie chronischer Müdigkeit, Atemnot selbst bei alltäglichen Tätigkeiten, Konzentrationsstörungen. Diese und andere Spätfolgen werden mittlerweile als „Post COVID Syndrom“ zusammengefasst.
Auf der anderen Seite haben wir Impfstoffe die kurzfristige Reaktionen wie lokale schmerzhafte Schwellung an der Einstichstelle, Fieber, Gelenkschmerzen, Schüttelfrost auslösen kann. Dies sind normale Reaktionen die auch bei anderen Impfungen auftreten können.
Die Frage nach möglich Langzeitfolgen lässt noch nicht abschließend beurteilen. Und genau hier beginnt jetzt das Abwägen zwischen
- Einer ansteckenden, potentiell tödlichen Erkrankung die definitiv Langzeitfolgen haben kann deren Folgen / Heilung heute noch nicht absehbar sind.
- Einer Impfung mit der theoretischen Möglichkeit von Langzeitfolgen.
Für mich persönlich ist die Entscheidung deswegen pro Impfung. Ich möchte an dieser Stelle nichts verharmlosen, noch dazu auffordern unkritisch mit neu entwickelnden Wirkstoffen zu sein. Bedenken sind angebracht und müssen immer persönlichen Kontext geklärt werden. Das sollte aber in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen.